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Sat-Digital News vom 21.1.1998




Willkommen zu den Sat-Digital News von Mike Bauerfeind vom 21.1.1998

Das "BDM"-Interface

Schon von Beginn an hat es viele DXer geärgert, dass ein Pay-TV Anbieter
seine Upgrades beliebig
in jede d-box einspielen kann, egal ob es der Kunde nun wünscht oder nicht.
Das wäre ja noch kein
Problem, wenn es sich tatsächlich nur um Upgrades handeln würde.
Stattdessen brachte jedoch so
manche neue Software Einschränkungen mit sich wie z.B. die Ländersperre
oder auch das Entfernen
von Menüpunkten im internen Menü. Um sich vor solchen Überraschungen zu
schützen, ging man da
bisher sehr abenteuerliche Wege. Da wurde das Menü "Grundeinstellungen"
benutzt und vor dem
Upgrade schnell der Spiegel gedreht. Andere bewiesen ihre
Reaktionsfähigkeit, indem sie den
Netzstecker blitzschnell vor einem beginnenden Upgrade zogen. Leider ging
dabei so mancher
Versuch daneben und viele Boxen verabschiedeten sich mit Fehlern wie Err75
Reboot ein für alle
mal von der Bildfläche. Nur der Gang zum Händler konnte da bisher
weiterhelfen. Inzwischen hat
sich diese Situtation erfreulicherweise grundlegend geändert. Einige
findige Bastler haben sich
nähmlich näher mit dem Motorola-Prozessor in der Box beschäftigt und fanden
dabei heraus, dass
sich der Prozessor und die zugehörigen EEProms über eine interne
Programmierschnittstelle steuern
lassen. Dazu gab es bei Motorola nähere Informationen, jedoch war das
Programmierinterface für die
Prozessorfamilie teurer als ein neuer PC und daher nur für die
Hartgesottenen DXer finanzierbar.
Jedoch stellte sich heraus, dass auch mit einfachen Mitteln - besser gesagt
mit 3 IC's und ein paar
Kleinbauteilen - eine preiswerte Variante des Moduls herstellbar ist.
Gesagt, getan. Es wurde ein
Interface entwickelt, welches sich in Anlehnung an die Schnittstelle
"BDM-Interface" nennt. Eine
einfache Software dazu war schnell geschrieben und zum Glück stellte sich
heraus, daß in der d-box
unter dem Modem sogar der 10-polige Anschluss an den Prozessor für
Reparaturzwecke für  Nokia-
Service herausgeführt ist. Der Rest war nur noch eine Frage des Probierens.
Nachdem man das
Modem ausgebaut und das Interface angeschlossen hat, kann man den Prozessor
anhalten und die
Software der EEProms auslesen. Ferner kann man die EEProms auch mit neuer
Software
programmieren. Nach anfänglichen Problemen gelang es auch mir, die Software
auszulesen und
wieder zurückzuspielen. 
Die anfänglichen Probleme waren jedoch nur auf Schwierigkeiten beim
Auslesen in Verbindung mit
der Rechnergeschwindigkeit zurückzuführen. Inzwischen hat sich das
BDM-Interface allgemein
durchgesetzt. Inzwischen gibt es komfortable Windowssoftware, die u.a. auch
das Auslesen der
Programmlisten ermöglicht. So hat jeder Nutzer die Möglichkeit, die d-box
Software seiner Wahl auf
die Box zu programmieren und die Angst vor Überraschungen in der neueren
Software gehören der
Vergangenheit an. Übrigens schreibt das BDM-Interface nur die eigentliche
Betriebssoftware in die
Box, der Bootloaderbereich (dieser ist u.a. für den Selbsttest, Upgrades
via RS232 und die
allgemeine Softwareverwaltung zuständig und damit vergleichbar mit der
MS-DOS "Startdiskette")
kann nur dann neu beschrieben werden, wenn zuvor ein Jumper in der Box
gebrückt wird. Dieser
Jumper befindet sich je nach Version der Platine entweder rechts oder links
vom Tunerschirmblech
nahe des Displays. Wichtig ist der Bootloader in Verbindung mit anderer
Software als der von Beta
Digital. Der Bootloader von BD ist nähmlich so programmiert, daß die Box
mit anderer Software
(wie z.B. von Nokia) nicht funktioniert. Dazu ist das Programmieren einens
neuen Bootloaders
notwendung und zwar derzeit der 2.0 von Nokia. Danach funktioniert jede
Software auf der Box
und es sind sogar Upgrades über die RS232 Schnittstelle mit Nullmodemkabel
und dem "Serial
Upgrader" von Nokia möglich...
Nachdem es schwieriger wird, derartige Programme wie BD32Win von Erwin
Reuss auf deutschen
Servern anzubieten, weil derartige Anbieter umgehend Klageandrohungen
bekommen, findet man
diese Programme inzwischen leider nur noch auf auslaendischen Servern.
Selbes gilt fuer ausgelesene
Software wie BD-, oder Nokia-Software. Auch diese findet man auf
auslaendischen Servern. 
Mit ein wenig herumstoebern ist jedoch leicht eine Hompage ausfindig zu
machen, auf der man sich
solche Software zum eigenen Upgraden auf den Rechner laden kann. In dem
Zusammenhang
moechte ich auf die folgende Internetadresse aufmerksam machen:

http://www.geocities.com/TelevisionCity/3309/digital.htm

Hier findet man eine recht reichhaltige Auswahl an Links auf verschiedene
Digitalpages, die u.a. auch
Software zum Upload anbieten.

Noch eine aktuelle Frequenzmeldung: seit gestern kann ich wieder Thai TV
uncodiert auf 13 Grad
Ost empfangen. Gesendet wird auf der Frequenz 11.248 H mit Symbolrate 5.632
Ms/sec und einer
FEC von 3/4. Wielange das Programm dort empfangbar ist und ob und wie
codiert wird, ist mir
derzeit nicht bekannt.

Und zum Schluss noch zwei Meldungen der SatcoDX:

Zum einen ist das Programm TV1 (Estonia) nun leider codiert. Ausserdem hat
Energy Rheinland Pfalz seine ADR-Abstrahlung offenbar aufgegeben und ist
via ADR nicht mehr zu emfpangen.
Weiter bei ADR: Star*Sat Techno scheint seinen Betrieb eingestellt zu
haben. Stattdessen gibt es jetzt "seichte" Musik unter der Kennung "StarSat
Gold". Auch StarSat selber hat seinen Namen geaendert in StarSat1. Zu guter
letzt wurde Radioropa Info jetzt in Radioropa umbenannt...also ganz schoen
Trubel in der Eifel...

Ein weiteres neues Programm gibt es hinter Teleclub auf 10.803 Mhz h,
Tonuntertraeger 8.46. Dort wird ein Musikprogramm unter der Kennung "Test"
abgestrahlt. Die Moderation des Programms erfolgt in englischer Sprache.

Bye,

Mike Bauerfeind  

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