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Sat-Digital News vom 11.3.1997




Hier die Sat-Digital News vom 11.3.1997:

In der letzten Zeit bekam ich haeufig Anfragen zum Thema Zukunft beim
Digital TV.
Nun, wir befinden uns derzeit in einer UEbergangsphase. Ich denke,
Digital-TV hat eine
grosse Chance in der Zukunft. Zum einen bieten sich ungeahnte Moeglichkeiten der
Interaktivitaet aber auch der Manipulationen.
Schon heute duerfte es kein Problem mehr sein, ueber einen Rueckkanal exakte
statistische Auswertungen zu erstellen, was wielange mit dem Digitalreceiver
gesehen
wurde.
Daraus lassen sich dann viel exaktere Aussagen ueber die Sehgewohnheiten der
Endkunden erstellen und das Programm kann besser darauf eingestellt werden.
Manche sehen schon die Vision vom "glaesernen Zuschauer" vor sich. Inwieweit man
sich dem entziehen kann, ist derzeit weder gesetzlich noch sonst irgendwie
geregelt.
Will man in Zukunft beispielsweise einen Pay per View-Film bestellen, so
muss man
zwangslaeufig das Geraet an die Telefonleitung anschließen und macht sich damit
"durchschaubar".
Natuerlich ist es immer die Frage, inwieweit solche Moeglichkeiten durch den
Anbieter
genutzt werden.
Andererseits bietet die digitale Komprimierung Platz fuer wesentlich mehr
Programme
im Kabel und ueber Satellit. Angesichts horrender Transpondermieten bringt die
Komprimierung fuer die Programmanbieter natuerlich wesentliche
Kostenvorteile. Man
muß kein Prophet sein um bei den mit Sicherheit fallenden Preisen fuer
MPEG-Decoder
in der Zukunft einen Boom fuer Digital-TV vorauszusagen.
Dabei meine ich aber nicht nur das derzeit vorranige Pay-TV bei Digital-TV. 
Sicher gibt es im Moment viele Goldgraeber, die im Digital-TV die Chance
fuer eine
Umgestaltung der bisher frei zugaenglichen deutschen TV-Programme zu Pay-TV's
sehen.
Nur wird sich in Zukunft zeigen, ob sie damit auf dem deutschen Markt damit
tatsaechlich eine Chance haben. Die derzeitigen Abozahlen des "neuen Fernsehens"
sprechen jedenfalls eine andere Sprache. Und mit Dramen wie die um das richtige
Entschluesselungssystem wird es fuer diese Leute sicher noch schwerer. Ein
einheitlicher
Standart ist weit und breit nicht in Sicht und die derzeitige Lage
verschreckt unter
Garantie viele potentielle Kunden.
Natuerlich moechte sich der Benutzer von Morgen auch nicht mehr mit
Tausenden von
Datenraten, FECs u.s.w. rumplagen. Das war und bleibt das Fachgebiet der
Sat-DXer.
Der Grundstein hierfuer ist jedoch geschaffen. Mit der richtigen Software und
geringfuegigen AEnderungen in der Hardware waere beispielsweise die d-box in der
Lage, einen Satelliten sebstaendig durchzuscannen und alle empfangbaren
Programme zu
speichern. Einen kleinen Vorgeschmack hierauf zeigt ja das Konkurrenzmodell von
Premiere. 
Dieser Receiver sucht und speichert alles ab, was sich an den fuer dieses Geraet
geltenden Standart haelt. Leider ist jedoch der "Standart" dieses Geraetes
auf zwei feste
Symbolraten eingeschraenkt.
Im Moment ist aber auch kein anderer auf dem Markt befindlicher Receiver in
der Lage,
wirklich selbstaendig alles zu finden, was er auch verarbeiten kann.
Deshalb muessen sich die Interessierten DXer auch mit "internen Menues" und den
verschiedenen Datenraten auf langen Frequenzlisten herumplagen. 
Die Situation ist vielleicht vergleichbar mit den ersten Computern. Diese
waren auch ein
technischer Fortschritt jedoch keinesweg mit Mausklick so leicht zu
bedienen, wie es
Computer der heutigen Generation sind. 
Also: Digital-TV wird in der Zukunft auf jeden Fall Bestand haben. Wir haben das
Glueck, das Anfangsstadium dieses neuen Mediums mitzuerleben. Und dafuer muessen
wir schon die Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, die wir in einigen Jahren
oder gar
Monaten nur noch muede belaecheln werden.

Hinweis an die Leser der Digital-News: Da ich morgen wahrscheinlich nicht
dazukommen werde
und ich am Donnerstag in Hannover und am Freitag in Usingen bin, werden die
naechsten News
vermutlich erst am Samstag, d. 15.3. oder Sonntag den 16.3.1997 erscheinen.
Dann aber wahrscheinlich auch mit einem CeBit-Special zum Thema Digital-TV.

Soweit meine Beobachtungen fuer heute.
Schoenen Tag noch
Mike Bauerfeind

Den Autor dieser News erreichen Sie unter

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(c) 1997 by Mike Bauerfeind
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